Um ein Rauchbier kommt Ihr bei einem Bamberg-Besuch fast nicht herum. Das Bamberger Rauchbier ist eine spezielle dunkle Biersorte mit einem würzig-rauchigen Geschmack, der manch einen an geräucherten Schinken erinnern soll. Auf traditionelle Weise wird es hergestellt in den Bamberger Brauereien Schlenkerla und Spezial.
Auch wenn man es im Getränkemarkt in Flaschen bekommt, am besten schmeckt ein Rauchbier immer vor Ort, frisch gezapft direkt vom Fass! Aecht Schlenkerla Rauchbier bekommt Ihr in der Dominikanerstraße beim Schlenkerla, als Stehbier vor der Tür oder im Gastraum. Das Spezial Rauchbier schmeckt am besten direkt in der Brauerei Spezial oder im Grünen auf dem Spezial Keller am Stefansberg. Rauchbier ist übrigens keine alleinige Biersorte, es wird auch als Märzen, Lager, Weißbier oder Bockbier ausgeschenkt.
Wusstet Ihr, dass …
in vorindustrieller Zeit fast alle Biere Rauchbiere waren? Der typische rauchige Geschmack des Bieres war früher eigentlich eine produktionsbedingte unliebsame Nebenerscheinung. Das Grünmalz, die feuchte gekeimte Gerste, musste vor dem Brauvorgang getrocknet werden. Da es in unseren Breiten nicht warm genug war, um dies an der Sonne zu tun und es früher auch noch keine anderen Trockenmethoden gab, wurde das Grünmalz eben über offenem Feuer getrocknet. Dadurch hat sich der typische Rauchgeschmack im Bier ergeben. Bamberger Rauchbier traditioneller Herstellungsart ist seit 2017 Passagier auf der Arche des Geschmacks. Das Projekt „Arche des Geschmacks“ der Slow Food Stiftung schützt weltweit regional bedeutende Lebensmittel vor dem Vergessen und Verschwinden.
Traditionelle Rauchbierherstellung
Das Schlenkerla– und Spezial-Rauchbier wird noch auf traditionelle Weise wie vor hunderten von Jahren gebraut und auch das Malz wird von beiden Brauereien in der hauseigenen Mälzerei verarbeitet.
Der 23. Juli ist übrigens der Tag der traditionellen Rauchbierbewahrung. Das Datum erinnert an die Patentierung der ersten Malztrocknungsanlage am 23. Juli 1635.
Rauchbier liegt wieder im Trend
Inzwischen findet Ihr aber auch bei der Brauerei Greifenklau, im Klosterbräu und im Bamberger Hopfengarten Biere mit einem „Smoke Touch“ im Sortiment. Das im Brauvorgang verwendete Malz wird dafür allerdings zugekauft.
Vergesst also die alte Legende
vom Brand in einer Brauerei. Gerne wird erzählt, dass das Rauchbier durch einen Zufall entstanden sein soll. Nach einem Brand soll ein sparsamer Braumeister das unfreiwillig verräucherte Malz zur Bierproduktion verwendet haben, anstatt es wegzuwerfen. Das somit entstandene Rauchbier soll sich zu einem Verkaufsschlager entwickelt haben.
Rauchbierexperimente
Keine Biersorte ist mit Bamberg so eng verbunden wie das Rauchbier.
Klar, dass es hier und da auch zu kulinarischen Experimenten kommt. In der Bäckerei Seel wird z.B. ein Rauchbierbrot und ein Rauchbierbaguette angeboten und im Café am Dom gibt es sogar Rauchbiertrüffel. Ungewöhnlich, findet Ihr? Probiert es aus!
Oder wie wäre es mit einer Rauchbiersalami von der Genussvinothek Edelfrei? Eine Bio-Salami, die über Schlenkerla Rauchbier (Märzen) geräuchert wurde,
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