Martinsbrezen

Während Erwachsene bei St. Martin an eine deftige Martinsgans mit Rotkohl und Klößen denken, freuen sich die Kinder bei uns ganz besonders auf eine süße Spezialität: Martinsbrezeln (Martinsbrezen). Traditionell werden die Brezeln am Martinstag, am 11. November gegessen. In manchen Bäckereien liegen sie jedoch, wegen ihrer großen Beliebtheit, schon im Oktober in der Auslage.

Süß und lecker

Martinsbrezeln bestehen aus einem süßen Hefe-/Plunderteig, der mit einer dicken Zuckerglasur bestrichen wird. Woher der Brauch genau kommt, am Martinstag Brezeln auszuteilen ist nicht ganz geklärt. Vermutlich war es ursprünglich eine Opfergabe, die man in Erinnerung an den Hl. Martin an Alte, Arme und Kranke gegen ein Seelengebet verteilte.

Laterne und klebrige Finger

Rote Wangen, kalte Nasen und klebrige Finger gehören zum Martinsumzug einfach dazu. Viele Jahre bin ich mit meinen Kinder beim Laternenumzug um die große St. Martinskirche herum mitgelaufen. Traditionell wurden nach dem Martinsspiel und Umzug im Innenhof der Pfarrei zum Abschluß Martinsbrezeln und Kinderpunsch verteilt. Ich erinnere mich noch sehr gut an den komplizierten Balanceakt, im Dunkeln die Kinder nicht aus den Augen zu verlieren, Laternen, klebrige Martinsbrezeln und viel zu heißen Kinderpunsch gleichzeitg zu jonglieren.

Schön und stimmungsvoll war es trotzdem jedes Mal und ich war traurig, als es mit dem Heranwachsen der Kinder dann plötzlich damit vorbei war. Deshalb freue ich mich jedes Jahr aus Nostalgie ganz besonders darauf, wenn es wieder Martinsbrezeln in den Bäckereien gibt!

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